Definition und Begriffserklärungen
Klinisches Bild
Tritt mindestens eines der nachfolgenden Symptome auf, spricht man vom klinischen Bild der COVID-19 Erkrankung:
- Akute respiratorische Symptome, jeder Schwere
- Auftretende Geruchs- oder Geschmacksverluste
- Fieber
Als Folge der Erkrankung kann der Tod eintreten.
Erreger
Das SARS-CoV-2 ist ein neuer Beta-Coronavirus, der Anfang 2020 als Auslöser von COVID-19 identifiziert wurde. Zu den Beta-Coronaviren gehören u.a. auch SARS-CoV und MERS-CoV Coronaviren, welche weit verbreitet unter Säugetieren und Vögeln sind. Sie verursachen beim Menschen Erkältungssymptome, sowie Lungenentzündungen. Um in die Wirtszelle zu gelangen, verwendet das SARS-CoV-2 Virus den ACE-2 als Rezeptor. Viele davon sind in den Atemwegen, dem Darm, den Gefäßen, den Nieren und dem Herzmuskel vorzufinden. Das Virus wurde vermutlich Ende 2019 in Wuhan, in Zentralchina, von Fledermäusen auf den Menschen übertragen. Bereits am 11. März 2020 wurde die Verbreitung des Virus als Pandemie eingestuft.
Übertragung
Die Übertragung findet hauptsächlich über das respiratorische System durch die Aerosolaufnahme statt, z.B. beim Atmen oder beim Sprechen. Dabei handelt es sich um eine Tröpfcheninfektion. In geschlossenen Räumen können die Aerosole längere Zeit durch die Luft schweben, um schließlich zu Boden zu sinken. Die Konzentration in der Luft ist abhängig von der Anzahl, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit des Raumes. Die Wahrscheinlichkeit einer Exposition ist im Umkreis von 1 bis 2 Metern um eine infizierte Person am größten. Bei einem Aufenthalt von circa 15 Minuten in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen, kann sich die Verbreitung der kleinen Partikel auch über diese Distanz ausdehnen. Einen effektiven Schutz bieten die Mund-Nasen-Atemmasken. Auch ist eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen nicht auszuschließen. Eine Übertragung durch Lebensmittel stellt dabei eher keine Gefahr dar. Es wurde bisher wenig erforscht, inwiefern eine erkrankte Schwangere den Virus an ihr Kind, während und nach der Geburt, übertragen kann. Bei einer Erkrankung zeigen sowohl Neugeborene als auch Kinder meist keine Krankheitsanzeichen.
Diagnostik
Aufgrund des breiten und unspezifischen Symptomspektrums ist die virologische Diagnostik wichtig. Für den direkten Erregernachweis benötigt man folgendes Probenmaterial:
Abstrich aus den oberen Atemwegen: nasopharyngeal und oropharyngeal
Abstrich aus den tiefen Atemwegen: bronchalveoläre Lavage, Sputum und Trachealsekret
Direkter Nachweis: Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR), hierbei schließt ein negatives Ergebnis eine bestehende Infektion jedoch nicht aus.
Zusätzlich zum PCR Test kann man Antigennachweise durchführen. Ein negatives Ergebnis schließt wiederum eine mögliche bestehende Infektion nicht aus und ein positives Ergebnis spricht auch nicht gleich für eine Infektion. Die Sicherheit eines Antigennachweises ist noch nicht aussagekräftig genug, deshalb muss ein positives Ergebnis mittels eines PCR-Tests bestätigt werden.
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Virusinfektion ist geschlechtsunspezifisch, jedoch haben Männer meist einen schwereren Krankheitsverlauf und sterben laut Robert-Koch-Institut (RKI) doppelt so häufig wie Frauen. Zu den meldepflichtigen Symptomen in Deutschland gehören folgende: Husten, Fieber, Schnupfen, Geruchs- und oder Geschmacksverlust. Der Krankheitsverlauf kann von Symptomlosigkeit bis zu schwerer Pneumonie mit Lungenversagen reichen und bis zum Tod führen. Ebenso entwickeln Schwangere selten Symptome.
Neurologische Symptome sind: Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit aber auch vereinzelt Enzephalopathie und Meningitis
Gastrointestinale Symptome: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, abdominale Schmerzen, Durchfall & Leberfunktionsstörungen
Herz-Kreislauf-Symptome: erhöhte Herzenzyme (Troponin), Myokardschädigungen, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und venöse thromboembolische Ereignisse bei schweren Verläufen
- Dermatologische Symptome: juckender Ausschlag, Papeln, Rötungen
Hyperinflammationssyndrom: bei schwerem Verlauf kann es nach 8 bis 15 Tagen zu einer Verschlechterung, bis hin zu Multiorganversagen kommen. Dies wird mit einer hohen Letalität assoziiert.
Co-Infektionen treten v.a. bei schwer Erkrankten auf. Nachgewiesene Erreger sind hier Mycoplasma pneumoniae, Candida albicans, Aspergillus spp. oder multiresistente Bakterien. Die Symptomlänge kann variieren:
Erkrankte (%)
Symptomlänge (Wochen)
13,3
4
4,5
8
2,3
12
Abb. 1: Symptomlänge
Symptome
Häufigkeit
Fieber
häufig
Husten
sehr häufig, trocken
Kopfschmerzen
manchmal
Durchfall
manchmal
Müdigkeit
häufig
Geschmacksverlust
häufig
Schnupfen
manchmal
Abb. 2: Symptome
Manifestation und Langzeitfolgen
Manifestationsorte außerhalb der Lunge sind, wie bereits erwähnt, Gewebe mit vielen ACE-2 Rezeptoren. Die Inkubationszeit dabei beträgt fünf bis sechs Tage. Nachfolgend werden die möglichen Langzeitfolgen erwähnt:
Bei Pneumonie: lange Genesungszeiten
- Symptome können lange danach noch vorhanden sein oder erneut auftreten
- Kein einheitliches Bild verschiedene Krankheitsbilder
- Organspezifische Langzeitschäden nach Intensivbehandlung
- Gedächtnisprobleme oder Wortfindungsstörungen, auch bei mildem Verlauf
- Auch ungewöhnliche Symptome wie Erbrechen und Schwindel
- Nierenerkrankungen v.a. bei Beatmung
Aufgrund der Aktualität der Thematik sind die Langzeitfolgen noch nicht vollständig erforscht, jedoch sind höheres Alter und oder hoher BMI Risikofaktoren. Frauen sind gefährdeter sich zu infizieren, wobei unter schwer infizierten Männern die Sterblichkeit höher ist.
Kontagiösität
Bei der Kontagiösität handelt es sich um die Dauer der Ansteckungsfähigkeit einer erkrankten Person. Diese ist noch nicht genau definierbar. Erwiesen ist, dass die Ansteckungsgefahr zum Zeitpunkt des Symptombeginns am größten ist und im Laufe der Erkrankung abnimmt. Stark Infizierte scheiden über einen längeren Zeitraum infektiöse Partikel aus. Nach derzeitigem Stand geht die Kontagiösität 10 Tage nach Symptombeginn zurück.
Therapie
Generell beginnt die Behandlung mit grundlegender Therapie, wie Sauerstoffgabe, Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen, gegebenenfalls eine Antibiose zur Bekämpfung von bakteriellen Co-Infektionen. Zur speziellen Behandlung der COVID-Infektion gibt es viele klinische Untersuchungen zu Therapieansätzen, beispielsweise gibt es das direkt antiviral wirkendeRemdesivir (Veklury®), welches am 03. Juli 2020 bedingt zugelassen wurde für schwer erkrankte Patienten. Ein Krankenhausaufenthalt kann dadurch verkürzt werden. Des Weiteren gibt es das immunmodulatorische Dexamethason, welches zusätzlich verabreicht werden kann.
Immunität
Eine Infektion induziert die Antikörperbildung, welche in der zweiten Woche nach Symptombeginn nachweisbar ist. Der Titer der Antikörper nimmt, v.a. bei Personen mit milderem Infektionsverlauf, ab. Endemische Coronaviren können eine kreuzreaktive Immunantwort an den B- und T-Zellen auslösen. Die Dauer der Immunität ist noch nicht erwiesen. Feststeht, dass eine Impfreihe immer aus zwei Impfungen bestehen soll, damit eine stärkere Immunantwort zu erwarten ist. Ebenso ist die Wirksamkeit gegenüber dem SARS-COVID-2 nicht geklärt, jedoch ist anzunehmen, dass einzelne Mutationen wenig Einfluss auf die Impfwirkung haben.
Impfstoff
Warum werden Impfstoffe benötigt?
Impfstoffe werden benötigt zur Bekämpfung und Eliminierung von Infektionskrankheiten. Sie verbessern die sozialen und hygienischen Lebensbedingungen und bieten sowohl individuellen Krankheitsschutz als auch Populationsschutz. Herdenimmunität soll hierbei dafür sorgen, dass auch Menschen geschützt sind, die selbst aufgrund von Vorerkrankungen nicht geimpft werden können. Ziel ist die Bildung von Antikörpern gegen einen Erreger. Der Impfstoff sollte Ähnlichkeiten zum echten Erreger haben, da die gebildeten Antikörper später den richtigen Erreger eliminieren sollen.
Herstellung von Impfstoffen
Der Herstellungsprozess umfasst sieben Phasen:
- Analyse des Virus
- Was ruft die Immunreaktionen hervor?
- Design des Impfstoffes
- Welche Bestandteile des Virus und welche Zusatzstoffe sollen enthalten sein?
- Testphase mit Tieren
- Wie verträglich und wirksam ist der Impfstoff?
- Testphase mit Freiwilligen
- Wie hoch muss die Dosis sein und wie oft muss diese verabreicht werden?
- Wie zuverlässig ist der Schutz?
- Großproduktion
- Zulassungsverfahren
- Versorgung der Bürger
Die Antigenherstellung erfolgt durch Züchtung von Viren und Bakterien. Hierfür gibt es folgende Möglichkeiten:
- Einsetzen des Virus in ein befruchtetes Hühnerei
- Nach mehrwöchiger Bebrütung Absaugen des Eiklars
- Inaktivierung des Virus mit Chemikalien- Bruchstücke der Virenhülle bleiben erhalten
- Totimpfstoff oder Lebendimpfstoff
- Herstellung durch Zellkulturen
- Es eignen sich Nierenzellen vom Affen, Hund oder menschliche Zellkulturen
- Werden in Bioreaktoren gezüchtet
- Vervielfältigen die Viren mit denen sie infiziert wurden
- Herstellung mithilfe von Genen
- Teile des Erbguts des Virus werden in Bakterien, Hefen oder andere Zellen eingesetzt
Bruchstücke der Virenhülle werden produziert z. B. Hämagglutinin undNeuramidase
Bei allen oben genannten Methoden werden folgende Schritte durchgeführt: das Antigen wird isoliert, gereinigt und weitere Komponenten, die die Wirkung oder Haltbarkeit verlängern, werden hinzugefügt. Eine nachfolgende Qualitätskontrolle ist erforderlich. Diese umfasst die Sicherung vor der Zulassung, die Kontrolle nach Markteinführung und die Meldepflicht bei Nebenwirkungen. Der gesamte Prozess bis zur endgültigen Zulassung darf einen Zeitraum von sieben Monaten nicht überschreiten.
Aufbau eines Impfstoffes
Abb. 3: SARS-COVID-2 Impfstoff
Lebendimpfstoff
Die Bestandteile eines Lebendimpfstoffes können sich noch vermehren, jedoch wurden die krankmachenden Eigenschaften vorab entfernt. Es handelt sich um einen abgeschwächten Impfstoff. Beispiele für Lebendimpfstoffe sind Vakzine gegen Röteln, Mumps und Masern.
Totimpfstoff
Abgetötete, nicht mehr vermehrungsfähige Krankheitserreger befinden sich im Totimpfstoff. Nur einzelne Moleküle der Erreger sind enthalten. Ein Beispiel für Totimpfstoffe ist das Vakzin gegen Hepatitis A oder Influenza.
Vektorimpfstoff
Vektorimpfstoffe haben ihren Namen von den harmlosen Teilen der Virushülle, den Vektoren. Diese sind im Menschen nicht oder nur begrenzt vermehrungsfähig und unterscheiden sich in zwei Arten:
- Der Vektor enthält ein Molekül aus der Hülle des Krankheitserregers, anstatt eines anderen Moleküls aus der Virushülle
- Der Vektor enthält Information zum Aufbau von einem oder mehreren Antigenen des Krankheitserregers, Information wird dann in menschlicher Zelle abgelesen, Antigen des Erregers wird hergestellt, Immunantwort wird ausgelöst
Sputnik oder Astra Zeneca sind Vektorimpfstoffe gegen COVID-19. Ervebo ist ebenfalls ein Vektorimpfstoff gegen Ebola.
mRNA Impfstoff
Der mRNA-Impfstoff basiert auf Boten-Ribonukleinsäuren. Er stimuliert die körpereigene Immunantwort, indem er Informationen aus der Virus DNA, u. a. den Bauplan oder Code eines Virusantigens, entnimmt. Anhand dieser kann der Körper das Antigen selbst produzieren. Die mRNA überträgt Informationen an die Zellmaschinerie. Dies hat zur Folge, dass Proteine produziert werden und die Zellen nun das Antigen auf der Zelloberfläche tragen.Spike-Proteine des COVID-19 Virus auf der Oberfläche werden erkannt. Die Immunantwort wird mithilfe der T-Zellen ausgelöst.
Abb. 4: mRNA Impfstoff
Verschiedene COVID-19-Impfstoffe
mRNA-Impfstoffe
Comirnaty (Biontech/Pfizer)
Der Impfstoff ist bei -70 °C sechs Monate und bei 2-8 °C 5 Tage haltbar. Der Hersteller beschreibt eine Wirksamkeit von 95%. Die Impfserie sollte im Abstand von vier bis sechs Wochen erfolgen.
Moderna
Moderna ist bei -20 °C sechs Monate und bei 2-8°C 30 Tage haltbar. Innerhalb von vier Wochen sollten zwei Dosen verabreicht werden, deren Wirksamkeit bei 94% liegt.
Vektorimpfstoffe
Vaxzevria (Astra Zeneca)
Bei Astra Zeneca ist bei 2-8 °C sechs Monate haltbar. Die zwei Dosen können jedoch nur im Zeitraum von neun bis 12 Wochen geimpft werden. Je nach Studie verspricht das Vakzin eine Wirksamkeit von 62-90%.
Janssen (Johnson&Johnson)
Bei diesem Impfstoff beträgt die Haltbarkeit bei 2-8 °C nur etwa drei Monate. Der Vorteil dieses Impfstoffes ist, dass nur eine Dosis benötigt wird. Der Hersteller verspricht eine Wirksamkeit 66%- 85% bei schweren Verläufen.
Sputnik V
Seine Besonderheit ist, dass in den beiden Dosen jeweils ein anderes Trägervirus verwendet wird. Das erste Trägervirus ist das Adenovirus rAD26. In der zweiten Dosis befindet sich ein anderes Trägervirus rAD5. Die Wirksamkeit von 91,6 % ist umstritten, da keine aussagekräftigen Studien existieren und die Testphasen nicht vollständig durchgeführt wurden.
weitere Impfstoffe
Sinopharm „Vero“ und Sinovac
Bei den chinesischen Impfstoffen Vero und Sinovac handelt es sich um einen inaktivierten COVID-19- Virus. Es liegen keine verlässlichen Studien vor, da zu wenige Teilnehmer zur Verfügung standen. Sinovac wird zur Notfallvakzination bei den chinesischen Senioren verwendet.
Impfstoff |
Preis pro Dosis (€) |
Comirnaty |
12 |
Moderna |
15 |
Astra Zeneca |
1,78 |
Janssen |
7 |
Abb. 5: Preisvergleich |
Vor- und Nachteile der verschiedenen Impfstoffe
Bei der Verabreichung von COVID-Impfstoffen können Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Die Impfreaktion tritt dabei innerhalb von einigen Tagen nach der Impfung auf. Die Nebenwirkungen können allerdings auch erst vierzehn Tage nach der Verabreichung zum Vorschein kommen. Zu den häufigsten Impfreaktionen zählen u.a. ein Schmerz an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Fieber. Die Wirksamkeit der einzelnen Impfstoffe gegenüber den auftretenden Mutationen ist nicht ausreichend erforscht. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass ein eher unzureichender Schutz besteht.
Abb. 6: Vorteile und Nachteile Impfstoffe
Wirkungsweise von Impfstoffen
Auf eine Impfung reagiert der Körper mit zwei Immunantworten. Mit der ersten Impfung wird der Organismus mit spezifischen Antigenen konfrontiert. Dies führt zu schneller Erscheinung von geringen IgG- Antikörpertitern. Die B-Zellen vermehren sich in den germinativen Zentren und verteilen sich in die Plasmazellen. Ungefähr vier Wochen nach der ersten Immunisierung steigt der IgG-Antikörpertiter auf einen Spitzenwert. Aufgrund des schnellen Absterbens der Plasmazellen sinkt dieser jedoch schnell wieder. Es folgt die zweite Immunantwort durch eine Boosterimpfung, wodurch das Immungedächtnis reaktiviert wird. Dies hat einen schnellen Anstieg des Antikörperlevels zur Folge. Durch die gebildeten Gedächtniszellen ist der Körper gegen eine erneute Infektion mit demselben Erreger gewappnet.
Impfschema
Im Moment steht nur eine begrenzte Anzahl an Impfstoffen zur Verfügung. Daher wurden von einer Ethikkommission Priorisierungsstufen eingeführt. Die erste Priorität haben Personen mit hohem Risiko zu schweren bis tödlichen Krankheitsverläufen. Mittlerweile werden auch Personen, welche aus beruflichen Gründen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind oder in engem Kontakt mit gefährdeten Personen stehen, bevorzugt geimpft. Zur ersten Stufe gehören folgende Personen:
- über 80-Jährige, Bewohner/-innen von Altenheim
- Personen aus medizinischen Einrichtungen
- Pflegepersonal
Es folgen die Priorisierungsstufen 2 bis 4. Sofern mehr Impfstoff zur Verfügung steht, kann der Stufenplan überarbeitet werden.
Abb. 7: Impfpriorisierung
Für die Umsetzung sind die Bundesländer zuständig. Vor der Impfung muss eine sorgfältige Aufklärung erfolgen. Eine Impfserie sollte immer mit dem gleichen Impfstoff ausgeführt werden. Jedoch wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, dass Personen unter 60 Jahre, die die erste mit Astra Zeneca erhielten, zwölf Wochen später einen mRNA-Impfstoff bekommen sollen. Sollte nach der ersten Impfdosis eine SARS-CoV-2 Infektion auftreten, darf die zweite Impfung erst frühestens sechs Monate später erfolgen. Des Weiteren werden Personen, welche eine COVID-Infektion durchgemacht haben, vorerst nicht geimpft. Trotzt Impfung kann eine Infektion möglich sein, jedoch ist der Verlauf meist leicht und mit verminderter Virusausscheidung.
Impfung international
Die Impfungen außerhalb von Deutschland erfolgen auf ähnliche Art und Weise.
Ungarn
Ungarn hat ebenfalls eine festgelegte Reihenfolge. Nicht verwendete Impfdosen dürfen allerdings von den Hausärzten frei vergeben werden. Als einziges EU-Land verwendet Ungarn Sputnik V, welcher im Notverfahren zugelassen wurde. Auch wird der chinesische Impfstoff Sinopharm geimpft.
Israel
In Israel wird die Impfreihenfolge nicht eingehalten und nicht benutzte Impfdosen, stehen frei zur Verfügung. Die Impfung kann in Bars, am Arbeitsplatz oder in Impf-Drive-Ins erfolgen.
USA
Bis Ende Mai soll in den USA, ausreichend Impfstoff für alle zur Verfügung stehen. Es handelt sich hierbei um eines der zehn impfstärksten Länder.
Brasilien
Brasilien hat sich zu einem globalen Hotspot entwickelt. Mittlerweile hat sich die hoch ansteckende Mutation P1 verbreitet. Das Gesundheitssystem ist kurz vor dem Kollaps, jedoch schätzt der Präsident die Lage anders ein. Die Wirkung der Impfungen wird angezweifelt und Impfdosen fehlen.
- Abb. 8: Impfung international
Zulassung eines Impfstoffes
In Deutschland ist für die Zulassung eines Impfstoffes, das Paul-Ehrlich Institut (PEI) zuständig. Die STIKO bewertet die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffes, wozu diese die erhobenen Daten des PEI benötigt. Unerwünschte Reaktionen nach einer Impfung, werden von diesem überprüft. Für die Zulassung der COVID-Impfstoffe in den EU-Ländern sowie Norwegen und Israel, ist die Europäische Arzneimittelagentur zuständig. Der Impfstoff muss Phase I bis III durchlaufen, um zugelassen zu werden.
Phase I
- Gesunde Erwachsene
- Hauptaugenmerk liegt auf Sicherheit und Verträglichkeit
- Festlegung der benötigten Dosis
- Kleine Gruppe von Frauen und Männer zwischen 18 und 55 Jahren ohne Vorerkrankungen werden geimpft
- Startdosis wird durch Tierversuche ermittelt
- Es folgt eine 6-monatige Beobachtung bezüglich Nebenwirkungen, dabei werden Blutwerte, Schmerzen und Müdigkeit kontrolliert
Phase II
- Mit Phase I kombinierbar
- Größere Gruppe 50 bis 500 oder 1.000
- Feststellung der bestmöglichen Dosierung
- Dosierung wird zunehmend erhöht, dabei werden die Antikörper überprüft
- Normalerweise dauert diese Phase zwei Jahre, bei den COVID-Impfstoffen jedoch nur einige Wochen bis wenige Monate
Phase III
- Minderjährige, Personen mit Vorerkrankungen
- Benötigt sehr viele Freiwillige
- Bei Corona Impfstoff wurden nur wenige Jugendliche einbezogen
- Normalerweise keine Schwangeren
- BioNTech hat jedoch auch Schwangere geimpft
Die Impfstoffzulassung erfolgt in den Nicht-EU-Ländern ähnlich wie in Deutschland. Jedoch wurden mit Sinopharm bereits Personen vor der Marktzulassung geimpft. Da die Phase III bei diesem Impfstoff fehlt, gibt es nur eine bedingte Marktzulassung.
Abb. 9: Zulassung Impfstoff
Literaturverzeichnis
Bücher
- Siegrist, C.-A. (2018): Vaccine immunology, Plotkins vaccines: 16-34
- Vogel, P.U.B (2020): COVID-19: Suche nach einem Impfstoff, Springer: 9-14
Fachartikel
- Belete, T. M. (2021): Review on Up-to-date status of candidate vaccines for COVI-19-disease, Dove medical press limited
- Clem, A.S. (2011): Fundamentals of vaccine immunology, Journal of global infectious diseases 3: (1) 73-78
- Jeyanathan, M., Afkhami, S., Smaill, F., Miller, M.S., Lichty, B., Xing, Z. (2020): Immunological considerations for COVID-19 vaccine strategies, Nature reviews:(20) 616 -632
- Plotkin, S. (2005): Vaccines past present and future, Nature medicine 11: (4) 5-11
- Puledran, B., Ahmed, R. (2011): Immunological mechanisms of vaccination, Natural immunology 12: (6) 509- 517
- Rambaut A, Loman, N., Pybus, O., Barclay, W., Barrett, J., Carabelli, A., Connor, T., Peacock, T., Robertson, D.L., and Volz, E. (2020): Preliminary genomic characterisation of an emergent SARS-CoV-2 lineage in the UK defined by a novel set of spike mutations.
- Smith,J.,Lipsitch, M. , Almond, J.W. (2011): Vaccine production, distribution, access and uptake, The Lancet 9789: (378) 428- 438
- Strahlmann, R. , Lode, H. (2020): Therapie von COVID-19- erste klinische Studien mit verschiedenen Wirkstoffen, Deutsches Ärzteblatt: 231- 2018
Weiterführende Links
https://biontech.de/de/covid-19-portal/mRNA-impfstoffe (02.04.2021, 13:10 Uhr)
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/120839/3-Impfstoffe-aus-China-draengen-auf-weltweiten-Einsatz (14.03.2021 Uhr)
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/121131/Ungarn-startet-Impfungen-mit-Sputnik-V (23.03.2021, 17.05 Uhr)
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/121744/SARS-CoV-2-EMA-prueft-Zulassung-von-Sputnik-V( 14.03.2021, 8:45 Uhr)
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/WHO-Forscher-vermuten-den-Ursprung-von-SARS-CoV-2-gefunden-zu-haben-416956.html (22.03.2021, 09:17 Uhr)
https://www.bbc.com/news/world-asia-china-55212787 (29.03.2021, 13:00 Uhr)
https://www.bgv-impfen.de/prinzip-der-impfung.html(14.04.2021, 15:05 Uhr)
https://www.bmbf.de/de/das-sollten-sie-ueber-impfstoffe-wissen-12724.html (03.04.2021, 9:00 Uhr)
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung/faq-impfung-astrazeneca.html (22.03.2021, 10:42 Uhr)
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/impfungen/schutzimpfungen.html (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenzusatzversicherung/ratgeber/artikel/corona-impfung-wirkung-ablauf-nebenwirkungen/ (14.04.2021, 15:05 Uhr)
https://www.impfen-info.de/wissenswertes.html (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.mdr.de/wissen/corona-impfstoffe-vor-nachteile-100.html (23.03.2021, 17.15 Uhr)
https://www.pharma-fakten.de/news/details/488-europaeische-impfwoche-impfstoffherstellung-nur-etwas-fuer-experten/ (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Falldefinition.pdf?__blob=publicationFile (21.03.2021, 9:01 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html (21.03.2021, 9:10 Uhr)
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/corona-impfungen-ueberblick-101.html (23.03.2021, 17:00 Uhr)
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/impfstoff-geld-verdienen-101.html (14.03.2021, 11.00 Uhr)
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/dokumente/irk_stellungnahme_lueften_sars-cov-2_0.pdf (18.04.2021, 11:05 Uhr)
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/coronavirus/wie-impfstoffe-gegen-covid-19-erprobt-werden (14.03.2021, 8:15 Uhr)
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/impfen/impfstoffe (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/impfen/impfungen-deutschland (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.who.int/news-room/feature-stories/detail/the-race-for-a-covid-19-vaccine-explained (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.who.int/news-room/q-a-detail/vaccines-and-immunization-what-is-vaccination (29.03.2021, 9:00 Uhr)
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfung-privilegien-pro-contra-100.html (26.03.2021, 12:40 Uhr)
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Symptomlänge: selbstangefertigte Tabelle mit Daten des RKI (22.03.2021)
Abb. 2: Symptome: selbst angefertigte Tabelle mit Daten des Robert Koch Instituts (22.03.2021, 09:58 Uhr)
Abb. 3: Sars-COVID-2 Impfstoff: selbst angefertigte Abbildung mit Daten von Springer (16.04.2021, 10:50 Uhr)
Abb. 4: mRNA Impfstoff: selbst angefertigte Abbildung anhand Informationen von Biontech (18.04.2021, 14:30 Uhr)
Abb. 5: Preisvergleich: selbstangefertigte Tabelle mit Daten von der Tagesschau (29.03.2021, 10:00 Uhr)
Abb. 6: Vor- und Nachteile der Impfstoffe: selbsterstellte Tabelle mit Daten vom MDR (23.03.2021, 15:03 Uhr)
Abb. 7: Impfpriorität: selbsterstellte Tabelle mit Daten von der Bundesregierung (15.04.2021, 15:05 Uhr)
Abb. 8: Impfung international: selbsterstelltes Diagramm mit Daten von ourworldindata.org (16.04.2021, 13:03 Uhr)
Abb. 9: Zulassung Impfstoff: selbst angefertigte Abbildung mit Informationen vom Verband für Arzneimittel (14.03.2021, 10.00 Uhr)