Autismus ausgelöst durch endokrine Disruptoren

Einleitung

Autismus wird dem gegenwärtigen Verständnis nach als eine heterogene Gruppe von Krankheitsbildern definiert, die sich in ihrem Kern alle durch verbale und soziale Dysfunktionen kennzeichnen. Obwohl autistische Erkrankungen genetisch sowie phänotypisch sehr variabel sind, kann man klinisch von Kernsymptomen sprechen. Zu den Kernsymptomen gehören: 1. Defizite im sozialverhalten, 2. Defizite in der Kommunikation, 3. Auftreten stereotyper Verhaltensweisen. Molekulare Initiatoren von Autismus sind oft neuronale Netzwerkstörungen die durch eine Dysfunktion der synaptischen Übertragung entstehen. Hier wird eine kombinierte Störung in Entwicklung sowie Entstehung von Synapsen und Neuriten vermutet. Als endokrine Disruptoren bezeichnet man Substanzen welche mit dem Hormonsystem interferieren. Resultat dieser Interferenzen kann neben verschiedenen Geburtsdefekten und Diabetes, die Entwicklung von neuronalen Entwicklungsstörungen wie Autismus sein. Die Wirkungseise eines endokrinen Disruptors ist abhängig von dem ED selbst.

Endokrine Disruptoren

Wirkungsweisen endokriner Disruptoren

Spezifische Beispiele endokriner Disruptoren mit Einfluss auf die Reproduktion

BPA

BPA ist ein künstliches Öestrogen welches an die natürlichen Oestrogenrezeptor des Körpers bindet und hier sowohl als oestrogen antagonist als auch agonist wirken kann. BPA stört die fetale Neuroentwicklung, die Studie „Impact of early-life bisphenol A exposure on behavior and executive function in children.“, veröffentlicht 2011 durch JM Braun bestätigt das eine intrauterine exposition des Fötus zu BPA die Neuroentwicklung behindert und zu Verhaltensaufälligkeiten führt die sich mit dem dritten Lebensjahr manifestieren. Desweiteren führt eine fetale exposition zu BPA die Ausprägung einer Angststörung sowie depressive Symptome begünstigt. Im Rahmen der Studie erkrankten weibliche Testobjekte wesentlich eher an einer Angststörung als männliche.

Phthalate

Phtalatsäureester werden als Weichmacher für harte Polymere eingesetzt. Am häufigsten findet man Dierthylhexylphthalat (DEHP). Dieses ist mittlerweile in fast allen Gegenständen des Alltags vorhanden, zum Beispiel in Farben und Lösungsmitteln, Spielsachen, Medizinischen Instrumenten sowie auch Kosmetik. So können sie über die Haut in den Blutkreislauf aufgenommen werden und die Plazentaschranke durchqueren. DEHP ist eine lipophile Substanz und wirkt an nukleären Rezeptoren. Deswegen können Effekte auf die steroidogene Genexpression festgestellt werden. DEHP hat sich außerdem, bei einem Versuch mit männlichen Long-Evans-Ratten von Alkingbemi in 2004, als indirekt Östrogen erwiesen. Bei einer Aussetzung im fetalen ALter hat es antiandrogene Effekte und wirkt sich auf die Reproduktion und Entwicklung aus.

Brandschutzmittel

Perflourierte Verbindungen

Pestizide

VPA

Bedeutung von EDC´s für die Ausprägung einer Erkrankung des autistischen Formenkreis

Quellen

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4965846/#B2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27477640 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6701840/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27391253 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/3527600418.mb11781d0060 https://link.springer.com/article/10.1007/s10304-015-0020-8