Insufflation

Definition

Die Insufflation (lat. flare blasen) ist ein Verfahren, bei dem Gase, Dämpfe oder Pulver in menschliche oder tierische Hohlräume, wie Körperhöhlen, eingeblasen werden (Verb: insufflieren). Das Anwendungsgebiet der Insufflation ist weitestgehend die Medizin. Zum Beispiel die Verwendung bei Koloskopien. Aber auch bei der Einnahme von verschiedenen Drogen spricht man vom Prinzip der Insufflation (P.G. Durham et al, 2017).

Die Insufflation findet sich weitestgehend in der Medizin wieder. Das Anwendungsgebiet ist sehr vielseitig und breit gefächert. Es erstreckt sich von operativen Eingriffen in der Bauchhöhle wie zum Beispiel die Laparoskopie bis hin zu der Einnahme von verschiedenen Drogen durch Schnupfen. Entsprechende medizinische Maschinen, die hierfür verwendet werden, nennt man Insufflatoren. Diese können aber auch zum Entfernen von Gasen aus Körpern verwendet werden, die so genannte Exsufflation.

Geschichte

Nach der Entdeckung der Koka-Pflanze im Jahre 1533 kaute man zuerst die Blätter. Dadurch kamen die Menschen in einen berauschenden Zustand. Erst als Albert Niemann 1860 die Droge isolierte, konnte man diese auch insufflieren. Diese Insufflation ist die einfachste Form der Aufnahme. Sie kann ohne Gerätschaften durchgeführt werden. Wie zum Beispiel ein tiefer Atemzug durch die Nase im Falle des Kokains (Langer, H. Heimann; 1983). Im Jahre 1776 wird schon erwähnt, dass es hilfreich sei, während der Insufflation von Luft in die Lunge, den Kehlkopf gegen die Luftröhre und die Wirbelsäule zu drücken. So kann das Einströmen von Luft in den Magen verhindert werden und der Vorgang wird so effizienter (M.R. Salem et al,1974). Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhundert werden unter anderem Mini- Diffusoren bei Operationen am offenen Herzen benutzt (J. Nymann et al, 2019). Der Gynäkologe und Musikinstrumentenbauer entwickelt im Jahre 1963 einen Insufflator, der Kohlenstoffdioxid insuffliert (ag-endoskopie.de). Des Weiteren entwickelte er selbst eine Saug- Spül – Einrichtung für die Erleichterung von Bauchspiegelungen und einen elektrisch gesteuerten Insufflator, den der behandelnde Chirurg durch ein Fußpedal selbst bedienen kann G.S. Litynski(1998). Diese Erfindung führte dazu, dass die Bauchspiegelungen publik wurden, die zum damaligen Zeitpunkt selten durchgeführt wurden, da der einfache Bauchschnitt durch entzündungshemmende Medikamente und optimierte Narkosen favorisiert wurde . Im 20. Jahrhundert wird die Insufflation unter anderem auch bei der Koloskopie verwendet. Im Jahre 1969 findet die erste von Peter Deyhle durchgeführte erfolgreiche Behandlung statt. Die Insufflation vereinfacht die Behandlung und führt so zu einem größeren Erfolg (L. Demling et al, 1974). Für den MIE Apparat, offiziell- Mechanical Nsufflatonaextion Airway Clearance Apperatus, wurde am 24. September 2013 zum Patent angemeldet. Er ist seitdem das einzige Gerät, welches derzeit als Insufflations- Exsufflationsgerät vertrieben wird (Carbone et al. ,2013).

Anwendung

Nasal

Über die Nase können verschiedene Medikamente verabreicht werden, durch einNasenspray. Die Verabreichung der Medikamente beruht hierfür auf dem Prinzip der Insufflation. Eine häufige und gängige Anwendung findet die nasale Insufflation in der Bekämpfung von verstopften Nasen oder die Milderung einer Rhinitis mit allergischem Hintergrund (Aksoy et al, 2016). Hierbei werden die Medikamente über die Schleimhäute aufgenommen. Die am häufigsten auftretenden Wirkstoffe sind Alpha-Sympathometika, welche Oxymetazolin und Xylometazolin enthalten. Sie wirken sehr schnell direkt vor Ort und haben eine abschwellende Wirkung. Meist ist in den Nasensprays eine Kombination enthalten. Das zusätzlich enthaltene Dexpanthenol fördert die Zellproliferation und schützt das Epithel. Durch die Kombination zeigen sich vorteilhafte synergetische Wirkungen auf die Symptome (Mösges et al, 2017). Der Nasenspray wird in die Öffnung des Nasenloches eingeführt und statisch gehalten. Durch einmaliges Drücken entsteht eine Sprühwolke, mit der bestimmten Dosis, die sich dann an der Nasenschleimhaut anlagert (Foo MY et al, 2018). Es können auch weitere Medikamente durch die nasale Insufflation verabreicht werden, deren Wirkung nicht primär nasal ist. So kann zum Beispiel Morphin verabreicht werden, welches durch die empfindlichen Nasenschleimhäute schneller resorbiert und transportiert werden kann (12) (Russo P et al, 2006). Neben Medikamenten können auch andere Substanzen, wie Drogen insuffliert werden. Eine der meist angewandten Substanzen ist Kokain. Es ist die einfachste Form des insufflieren. Bei dieser Insufflation handelt es sich um die Insufflation von Pulver. Die betroffene Person benötigt keine Gerätschaften, um das Kokain aufzunehmen. Ein einfacher, zügiger Atemzug reicht aus.

Respiratorischer Trakt

Bei Patienten mit respiratorischen Problemen, wie Atemwegserkrankungen, Problemen mit den Lungen oder der Atemmuskulatur, ist die Insufflation eine hervorragende Behandlungsmöglichkeit. Sie unterstützt den Menschen bei der Atemarbeit, Atemnot oder auch bei Kurzatmigkeit. Medizinische Versuche haben gezeigt, dass die Insufflation bei chronischen und aber auch bei akuten Atemwegserkrankungen helfen kann (Nilius G et al, 2013). Eine der wichtigsten mechanischen Insufflations Gerätschaften ist die Insufflations- Exsufflationsmaschine. Sie findet bei unterschiedlichsten Problemen bei der Atmung ihre Verwendung. Zu ihren medizinischen Einsatzgebieten gehören zum Beispiel die Spinale Muskelatropiemit Atemnot Tpy 1 (SMARD1) (mgz-muenchen.de, 2019oder allgemeine Neuromuskuläre Erkrankungen, die die Atmung betreffen, wie Schlafapnoe. Aber auch in der Intensiv- und Notfallmedizin wird Insufflation verwendet. Wenn zum Beispiel ein Patient nicht mehr die Fähigkeit besitzt, selbstständig zu atmen (Auger C et al, 2017). Husten ist sehr wichtig für die Gesundheit der Atemwege. Besonders für Personen, die mit intrinsischen Lungenerkrankungen, oder mit einer Schwäche der Atemmuskulatur, Probleme haben. Das assistierte Husten mit Hilfe einer mechanischen Insufflations- und Exsufflationsmaschine versucht dieses Problem zu beheben.Durch seinen Einsatz können die Atemwege der erkrankten Personen vor einer verminderten Sekretion geschützt werden. Das Gerät beugt einer Infektion, oder Entzündung eines geschwächten Patienten vor. Der Patient kann vor extremeren Krankheiten geschützt werden (Homnik DN, 2007).

Operation

Bei den Operationen hat die Insufflation eine sehr große Bedeutung. Sie kann das Arbeitsfeld zwischen Viscera und Bauchwand bei Operationen optimieren. Dabei wird Kohlenstoffdioxid in die Bauchhöhle des Patienten insuffliert. Der Vorteil bei dem Einsatz von Kohlenstoffdioxid ist, dass es in das Blut diffundiert und auf ganz natürliche Art und Weise vom Körper resorbiert werden kann. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Kohlenstoffdioxid nicht entflammbar ist. Somit kann es auch bei operativen Eingriffen verwendet werden, bei denen kauterisiert werden muss. Durch seine erstickende Wirkung entsteht beim Kauterisieren kein gesundheitsschädlicher Rauch. Aufgrund seiner farblosen Eigenschaft kommt es auch zu keinen Sichtbehinderungen. Diese vorteilhafte Methode wird zum Beispiel bei Bauchspiegelungen angewandt (Becker C et al, 2017). Neben Kohlenstoffdioxid gibt es noch weitere Substanzen, die man in den menschlichen, als auch in den tierischen Körper insufflieren kann. Dies sind zum Beispiel folgenden Gase: Helium (He), Distickstoffmonoxid (Lachgas, N₂O) und Argon (Ar). Helium findet seine Anwendung meist bei Tieren jedoch eher selten in der Humanmedizin. Experimentelle Studien haben ergeben, dass es bei anderen Gasen zu weniger kardiorespiratorischen und interperitonealen Immunreaktionen kommt, im Gegensatz zu Kohlenstoffdioxid. Des Weiteren wurde beobachtet, dass es seltener zu einer Ausbreitung von Tumoren an den Wundstellen der Operationen kommt. Es hat den Nachteil, dass es längere Auswirkungen auf den Pneumothorax hat, da es langsamer als Kohlenstoffdioxid im Körper resorbiert wird (S.J. Neuhaus et al, 2001) Allerdings kann auch normale Luft bei einer Bauchspiegelung benutzt werden. Dies wird vor allem in schwach entwickelten Ländern praktiziert. Wie zum Beispiel in Afrika, im Bongolo Hospital in Gabon. Dort wird gefilterte Luft für Bauchspiegelungen benutzt, da sie günstiger ist und in bestimmten Gebieten Kohlenstoffdioxid nicht immer zur Verfügung steht (O'Connor Z et al, 2017). Außerdem können bei Operationen am offenen Herzen arterielle Luftembolien, die zu postoperativen Hirnverletzungen, Dysrythmien und Herzmuskelstörungen führen können, vermindert werden. Die arteriellen Luftembolien können trotz Entlüftungstechnik während einer Operation auftreten. Um die Insufflation von Kohlenstoffdioxid in die Wundhöhle, zu verhindern, kann das Kohlenstoffdioxid mit Hilfe eines Mini- Diffusor effizient entlüftet werden. Dies ist besonders relevant, während des Entwöhnens eines kardiopulmonalen Bypasses. Dadurch können sich Patienten einer minimal invasiven Aortenklappenoperation unterziehen (Nyman J et al, 2019).

Tumorbildung

In der Tumorforschung gibt es viele experimentelle Versuche. Unter anderem Versuche mit Mäusen, bei denen es um die Wirkung von verschiedenen Insufflationsgasen bei Bauchspiegelungen geht. Dabei wurden Luft, Kohlenstoffdioxid, Distickstoffmonoxid (Lachgas) und Helium verglichen. Zwischen den Gasen Kohlenstoffdioxid, Natriummonooxid und Luft wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. In diesem durchgeführten Versuch wies die Heliuminsufflation ein verringertes Tumorwachstum nach einer Bauchspiegelung auf (S.J. Neuheus et al, 1998).

Bei anderen Versuchen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen Helium oder Kohlenstoffdioxid insufflierten Mäusen festgestellt. Dennoch wurde gezeigt, dass die Überlebenschance der insufflierten Mäuse mit Kohlenstoffdioxid und Helium deutlich besser war, als die der Mäuse die als Kontrollgruppe oder mit erhitztem Kohlenstoffdioxid insuffliert wurden (Joachim Volz et al, 1997).

Rektal

Die rektale Insufflation wurde schon 1937 entdeckt von P. Auborg. Dieser begann mit Ozon-Sauerstoffgemisch Einläufen Proktits, Fisteln und Colitis zu behandeln. Diese rektale Insufflation führte P. Auborg mit Hilfe eines Seidenkatheters durch. Das Ozon- Sauerstoffgemisch kann nicht nur rektal, sondern auch vaginal oder auf offenen Wunden gegeben werden, da es eine sehr gute abtötende Wirkung auf Bakterien und Viren besitzt. Durch diese Entdeckung findet Ozon auch heutzutage noch weitere Anwendungen in der Medizin (Dr. Saul Pressman, 2004).

Diagnostik

Bei der medizinischen Diagnostik hat die Insufflation zwei unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten zu bieten. Sie kann zum Einen einen Raum ausfüllenden Zweck haben, wie zum Beispiel die Sicht bei einer Darmspiegelung zu verbessern und eine bessere Behandlung zu ermöglichen. Hierfür wird vor allem Kohlendioxid verwendet, da normale komprimierte Luft zu vermehrten Unwohlsein der Patienten führte. Bevor man Kohlenstoffdioxid insuffliert hat, konnten schon Darmspiegelungen vorgenommen werden, jedoch waren die Untersuchungsergebnisse durch die verminderte Sicht deutlich schlechter und die Behandlung anspruchsvoller. Dementsprechend stellte die Behandlung ein deutlich größeres Risiko für den Patienten mit wesentlich mehr ungenauen und Fehldiagnosen dar, als heutzutage (Falt P et al, 2017). Auf der anderen Seite wird Insufflation zum Beispiel in der Radiologie benutzt. Es hat einen visuellen Zweck bei der fototechnischen Behandlung des Patienten. Durch diese qualitativ hochwertiger aufgenommenen Fotos, kann der behandelnde Arzt eine bessere und sicherere Diagnose stellen. Zum Beispiel kann durch die Insufflation die Aufnahme der Urogenitalorgane verbessert werden. Durch die Insufflation kommt es zu einer Verlagerung der Beckenorgane in eine verstärkt dorsale Position. Hierdurch können betreffende Organe, die vorher durch Knochen oder andere Gewebe verdeckt worden wären, besser durchstrahlt werden. Die entstandenen Übersichts- und Schaubilder führen zu einer genaueren Diagnostik. Somit können Aussagen über Fisteln und Tumore besser und genauer erstellt werden (H.Hundshagen, 1978).

Gerätschaften

Je nachdem, in welchem diversen Anwendungsgebiet ein Insufflator eingesetzt wird, gibt es sehr viele verschiedene Arten von Insufflatoren. Im Allgemeinen umfasst ein solches Gerät viele verschiedene Teile. Im Endeffekt ist das Prinzip, dass die Insufflationsluft in einen Körperhohlraum eingeblasen wird, jedoch gleich.

Mechanisches Insufflation – Exsufflationsgerät

Eines der einfachsten, wirksamsten und sichersten mechanischen Insufflations- und Exsufflationsgeräten ist zum Beispiel der Cough-Assist T70. Für die Aufrechterhaltung von gesunden Atemwegen ist die Fähigkeit zu Husten eine Grundvoraussetzung. Durch das Husten wird der Schleim, der von den Atemwegen produziert wird, aus dem Halsbereich in Richtung Mundöffnung befördert. Der Schleim beinhaltet Schmutz und Bakterien, die aus der Umwelt durch die Einatmung aufgenommen wurden und durch den Schleim wieder eliminiert werden. Da durch viele Atemwegserkrankungen auch die Muskulatur von Hals, Bauch und Brustkorb geschwächt wird, ist das Husten nur noch eingeschränkt oder überhaupt gar nicht mehr ausführbar. Deswegen wird zur Unterstützung der Cough-Assist T70 angewendet. Dieser stellt eine sichere nichtinvasive Alternative zum Absaugen dar. Hauptziel dieser Husten- Hilfsmaschine ist die Entfernung von Lungensekret durch die Unterstützung der Atmung und einer Stimulation von natürlichem Husten. Bei der Einatmung wird ein Überdruck erzeugt, welcher die Lungen dehnt. Im Gegensatz erfolgt bei der Ausatmung ein Unterdruck der wie ein Sog die Luft aus den Lungen zieht. Der Hustenreiz wird durch die schnellen Druckänderungen während der zwei Atmungsphasen (Einatmung, Ausatmung) effektiver und verstärkt. Durch die Entfernung der broncho-pulmonalen Sekrete wird das Risiko von Atemwegskomplikationen reduziert. Standardmäßig verfügen solche Geräte über einen einstellbaren internen Inhalationsflussbegrenzer, einen einfachen Atemkreislauf mit Luftfilter, Schlauch mit Schlauchschellen, Adapter, Maske beziehungsweise einem Mundstück, Netzkabel, SD-Karte und Tragetasche. Mithilfe des Adapters wird das Insufflationsgerät mit einem Endotracheal- oder Tracheostomietubus eines Patienten verbunden. Durch neu entwickelte Assistenzfunktionen, dem sogenannten Cough-Trak, können mittlerweile die Behandlung mit den eigenen Atmungsmustern des Patienten synchronisiert werden . Anwendungsgebiet: Meist eingesetzt und bewährt bei Patienten mit Poliomyelitis, Muskelschwund, spinale Muskelatrophie, Myasthenia gravis, Multiple Sklerose, Guillain-Barré-Syndrom, Amyotrophe Lateralsklerose und anderen neurologischen Erkrankungen mit Lähmungen der Atemmuskulatur (medafore.com).

Lunge

Auch in dem Lungen- und Herzbereich werden Insufflatoren angewendet, um das Risiko einer arteriellen Luftembolie während eines operativen Eingriffes am offenen Herzen zu vermindern.. Mithilfe eines sogenannten Mini-Diffusor wird sichergestellt, dass das Kohlenstoffdioxid effizient entlüftet wird (J. Nyman et al, 2019).

Trachealgasinsufflation

Die Trachealgasinsufflation, kurz TGI, ist eine Technik zur intratrachealen Eingeben von Gas, während einer operativen Überdruckbeatmung. Durch Frischgas werden ausgeatmete Gase und folglich auch Kohlenstoffdioxid aus dem Trachealtubus und dem anatomischen Totraum ausgespült. Dies reduziert das durch die künstliche Beatmung entstehende Volumen und den Druck (Dingley J., 2001). Das Ergebnis sind geringere Lungenschäden und geringere Beatmungserfordernisse (Atemzugvolumen, Totraum, Spitzendruck) mittels der Anwendung einer Trachealgasinsufflation. Ein Großer Vorteil dieser Methode ist, dass es eine Reduzierung des Atemzugvolumens von bis zu 31 Prozent im Vergleich zu einer konventionellen Beatmung ist. Auch in histologischer Hinsicht werden mit Hilfe der Insufflation von Trachealgasen die Alveolarstrukturen besser geschützt (Oliver,RE et al,2005).

Bauchraum

Bei einer Kauterisation wird zum Beispiel der Gehalt der Insufflationsluft erhöht und so ein Überdruck erzeugt. Wodurch das Entfernen von Stickstoff und anderen unerwünschten Gasen oder Rauch bewirkt wird. Ein Insufflator umfasst einen Druckluftbehälter, ein Stromsteuerungsventil, ein Auslasssteuerventil, ein Durchflussregelventil und einen Fußschalter. Mit dem Fußschalter wird das Öffnen und Schließen des Ablasssteuerventils von dem behandelndem Chirurgen selbst gesteuert. Durch den Fußschalter ist der Chirurg unabhängig von anderem Personal. Der Eingriff in den Körperhohlraum erfolgt über mindestens zwei Trokare. An dem ersten Trokar ist das Strömungssteuerventil angebracht, welches die Insufflationsluft zu dem Körperhohlraum zuführt. Demzufolge befindet sich das Auslasssteuerventil an dem zweiten Trokar und bilden so gemeinsam die Auslassöffnung für die zuvor eingeblasene Luft. Der Hohlraumdruck wird stetig über einen Drucksensor an dem ersten Trokar überwacht, um einen gefährlichen Überdruck zu verhindern. Je nachdem, ob der Hohlraumdruck sinkt bzw. steigt, öffnet bzw. schließt sich das Durchflussregelventil. Dies bewirkt die Aufrechterhaltung eines vordefinierten Arbeitsdruckes im Hohlraum. Das Durchflussregelventil wird über einen Mikrocontroller gesteuert. Fällt nun der Druck unter den vordefinierten Arbeitsdruck im Hohlraum, wird die insufflierende Luft durch das Stromregelventil am ersten Trokar erhöht und somit die unerwünschten Gase allmählich durch die Insufflationsluft ausgetauscht. So bleibt der Druck konstant und die Behandlung kann erfolgreich weitergeführt werden (John O’Dea, 2017).

Laparoskopie

Bei laparoskopischen Eingriffen (Bauchspiegelung) wird häufig die Kohlenstoffdioxid- Insufflation angewendet. Dabei wird über ein Torkar Kohlenstoffdioxid in den Bauchraum eingeblasen. Dies erfolgt über eine Insufflationspumpe. Wenn der Bauchraum mit Gas gefüllt wird, spricht man von einem Pneumoperitoneum. Ein künstlich angelegtes Pneumoperitoneum mit Kohlenstoffdioxid wird dafür verwendet. Das laparoskopische Verfahren wird erleichtern, indem mehr „Platz“ durch das eingeblasene Gasvolumen geschaffen wird (Kevin S. Smith et al,2013). Ein Pneumoperitoneum wird unterteilt in zwei Untergruppen. Das chirurgische Pneumoperitoneum (90%) und das nichtchirurgische Pneumoperitoneum (10%) (Z.G.Kim et al, 2002).

Inhalatoren

Asthma ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege. Asthma beruht auf nicht vollständig verstandenen heterogenen Gen-Umwelt-Interaktionen. Es verfügt über eine variable Atemwegsobstruktion und bronchiale Hyperreagibilität. Klinische Symptome von Asthmatikern sind wiederkehrende Episoden von Keuchen, Husten, Engegefühl in der Brust und Atemnot. Zur Behandlung wird eine Form der Insufflation angewendet, die sogenannten Inhalationsgeräte. Es gibt verschiedene Formen von Inhalationsgeräten. Einer der bekanntesten Inhalatoren ist der MDI (engl. Metered-dose Inhaler). Dieser besteht aus einem Plastikgehäuse mit Verschlusskappe. Auf der anderen Seite ist die Aerosol befüllte Gaskartuschen platziert. Durch einen Druckstoß auf die Gaskartusche wird die dosierte Menge an Aerosol gesprüht und sollte von dem Patienten optimaler Weise zeitgleich eingeatmet werden, damit eine optimale Applikation des Medikamentes in die Lunge gewährleistet ist ( Mims JW, 2015). Bei Kindern wird die Verabreichung mit einem Abstandhalter empfohlen. Weitere Formen von Asthmasprays sind Turbuhaler und Diskus-Inhalatoren (Gillette C et al, 2016).

Literaturverzeichnis

Einzelnachweise

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Fachbücher

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Webseiten

Die Geschichte der Endoskopie ( zugegriffen am 26.04.2019)

The Strory of Ozone (zugegriffen am 25.04.2019)

New CoughAssist T-70 E-70 (zugegriffen am 25.04.2019)

Spinale Muskelatrophie mit Atemnot Typ 1 (zugegriffen am 26.04.2019)

Insufflation (last edited 2019-05-14 21:12:48 by 3987D)