Permethrin


Permethrin ist ein künstlich hergestelltes Insektizid, welches zu der Gruppe der Pyrethroide zu zählen ist.

Eigenschaften

Chemische Gruppierung

Die Gruppe der Pyrethroide sind Ester der Cycopropancarbonsäure, man unterscheidet dabei zwischen Typ-1- Pyrethroid und Typ-2- Pyrethroid (1). Typ-1 Pyrethroide haben keine Substitition am Alpha Kohlenstoff, währen Typ-2 Pyrethroide eine Cyclo-Substitution am Alpha Kohlenstoff aufweisen. Permethrin ist ein Typ-1- Pyrethroid (1).

Wirkungsweise

Der Wirkstoff Permethrin ist fettlöslich. Dadurch kann es durch die Kutikula der Insekten direkt in den Körper des entsprechenden Insekts gelangen und dort seine neurotoxische Wirkung entfalten, indem es an die Na+-Kanäle der Nervenzellmembranen bindet.

Die Folge davon: Die Kanäle weisen im Vergleich zu den normalen deutlich verlängerte Öffnungszeiten auf. Außerdem kommt es zusätzlich noch zu einer verlangsamten Schließung der Na+-Kanäle. Das bedeutet einen erhöhten Einstrom von Natrium-Ionen in die einzelnen Zellen. Dies funktioniert besonders gut an Nervenendigungen. Der Natrium Einstrom führt entweder zu einer spontanen Depolarisation der Zellmembran oder aber auch zu repetetiven Entladungen dieser. 3,4

Die Insekten gelangen dadurch in einen erregten Zustand, der in eine Phase der Koordinationsstörungen und schließlich Lähmungen übergeht. Der Tod tritt allerdings erst später, nach einer ausreichenden Einwirkungszeit ein. 3 Allerdings können die Insekten das Permethrin, wie alle Pyrethroide, verstoffwechseln, also abbauen, was zu einer verminderten Wirksamkeit führt. Dafür benutzen die Insekten sowohl verschiedene Entgiftungsesterasen als auch die Mixed Function Oxidase (MFO). Diese müssen wiederum blockiert werden, um eine gute Wirksamkeit des Permethrins garantieren zu können. Die Entgiftungsesterasen blockiert man mit Organophosphaten (siehe Interaktionen), die MFO beispielsweise mit Piperonylbutoxid. 3

Bei den oft beim Rind verwendeten Ohrmarken (siehe Indikation), beruht der Wirkmechanismus allerdings eher auf einem repellierenden Effekt auf die Insekten, indem die taktilen Elemente an den Extremitäten gereizt werden und diese als Folge wieder zurückgezogen werden (Fuß-Rückzieh-Effekt). 1


Pharmakologie

Permethrin ist ein äußerst schnell wirkendes Kontaktgift. Seine Wirkung ist sowohl insektizid als auch akarizid. Es wirkt gegen alle beißenden, stechenden und auch die sogenannten saug-leckenden Insekten, zum Beispiel Weidestechfliegen, Bremsen, Kopffliegen, Zecken, Läuse, Haarlinge, Flöhe, Milben und Mücken, die nicht nur als Parasiten störend sind, sondern auch andere Krankheiten wie Leishmaniose (Schmetterlingsmücken) übertragen können. Resistenzen sind allerdings möglich und breiten sich gerade im Bereich der Zecken und Mücken immer weiter aus. 1

Permethrin wirkt nur äußerlich und hat, je nach Präparat, sogar eine Wirkungsdauer von bis zu mehreren Monaten, näheres siehe Indikation. Allerdings bezieht sich diese Tatsache hauptsächlich auf das synthetisch hergestellte Permethrin, die natürlichen Pyrethrine haben im Allgemeinen eine deutlich geringere Stabilität und werden durch Licht, Luft und Wärme sehr schnell zersetzt. 1,3


Indikation

Der Wirkstoff Permethrin wird in der Tiermedizin häufig zur Bekämpfung von Ektoparasiten verwendet.


Interaktionen und Kontraindikationen

Interaktionen

Beim Pferd kann Permethrin zu einer verlängerten Barbituratwirkung (Einleitung und Aufrechterhaltung von Narkosen) führen. 2

Werden außer Permethrin zur gleichen Zeit bestimmte Organophosphate angewandt, kann es durch diese zu einer verstärkten Wirkung des Permethrins kommen.

Kontraindikationen

Bei der Katze dürfen auf keinen Fall für Hunde oder andere Tiere bestimmte Permethrin Präparate (zum Beispiel Spot-on) verwendet werden, da es auf Katzen sehr toxisch wirkt. 1,5


Quellen